Experiment:
Eichengalltinte selber machen
In den Wald zu gehen ist öde, findest du? Du hast absolut keine Ahnung! Ein Waldbesuch ist Abenteuer pur! Guck dir zum Beispiel im Herbst die herabgefallenen Eichenblätter mal genauer an. An der Unterseite kannst du an manchen Blättern kugelrunde etwa zwei Zentimeter große oder auch gescheckte und napfförmige Gebilde entdecken. Was das ist?! Das sind die Gallen.
Gallen sind Wucherungen an der Pflanze, aber keine freiwilligen Wucherungen. Dahinter steckt ein Insekt, das das Blatt verletzt, zum Beispiel durch einen Biss oder Stich. Es legt seine Eier in bestimmte Pflanzenteile wie Knospen, junge Triebe oder eben auch Blätter. Das Blatt verdickt sich um die verletzte Stelle und bietet dem Nachwuchs des Insekts einen schönen Wohnort. Besonders häufig kannst du Gallen an der Eiche finden: Die Eichengallwespe hinterlässt kugelrunde Gallen, die Ziergallwespe kugelige und gescheckte und die Seidenknopfgallwespe napfförmige Gallen.
Versuch doch mal wie die alten Ägypter*innen aus Eichengallen Tinte zu machen!
Du brauchst:
- ein Glasgefäß
- einen Eisennagel
- Gallen
- Wasser
Und so wird’s gemacht:
Geh raus in den Wald und suche auf der Unterseite nach Gallen, die ein Loch haben. Dann weißt du, dass die Galle nicht mehr bewohnt und die Gallwespe bereits geschlüpft ist. Sammel die Gallen in einem Glasgefäß.
Lege zuhause einen Eisennagel in das Glas und bedecke das Ganze mit Wasser.
Jetzt brauchst du ein paar Wochen Geduld, erst dann wird das Wasser grau. Fertig ist deine Tinte! Dunkler und haltbar wird sie übrigens, wenn du die Flüssigkeit mit offenem Deckel kochst!