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Der Weberknecht – Leichtgewicht auf Stelzen

Stell dir vor, du bist ein Vogel, eine Kohlmeise zum Beispiel. Du bist hungrig – sehr hungrig. Der Weberknecht dort unten auf dem Stein kommt dir also gerade recht. Du landest neben ihm und  zack – schnappst dir mit deinem Schnabel eines seiner langen Beinchen. Dann passiert etwas Verrücktes: Das zappelnde Beinchen im Schnabel siehst du, wie der Weberknecht sich auf sieben Beinchen davon macht und in der nächsten Steinritze verschwindet. Pech gehabt! Der Weberknecht hat dich reingelegt. Bei Gefahr kann er das eine oder andere Bein abwerfen – und trotzdem weiterleben. Das Bein wächst nicht nach, deswegen siehst du vielleicht auch mal einen Weberknecht mit weniger als acht Beinen.
Dir ist bestimmt schon aufgefallen, dass Weberknechte gerne mit ihrem Körper schaukeln. Auch das ist ein Trick, um Feinde zu verwirren. Vögel können den schaukelnden Körper nämlich schlechter anpeilen. Und noch eine Waffe hat das Spinnentierchen: Aus einer sogenannten Wehrdrüse versprüht der Weberknecht bei Gefahr ein Sekret. Trotzdem muss immer mal wieder das eine oder andere Tierchen dran glauben….

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Insekten und Spinnentiere aus dem Wald

Was hat sechs Beine und wohnt mit dem Weberknecht im Wald? Die hier:

Glühwürmchen
© Wofl commonswiki via Wikimedia Commons CC BY-SA 2.0

Das Glühwürmchen

Größe: 10 Millimeter

Lebensraum: an Waldrändern und auf Wiesen

Kennzeichen: Männchen ist braun, sieht aus wie ein typischer Käfer; das Weibchen hat keine Flügel und sieht aus wie eine Larve

Feinde: Frösche, Spinnen, Vögel

Lebenserwartung: etwa zwei Monate

Ernährung: Larven leben von Schnecken, erwachsene Käfer nehmen keine Nahrung auf.

Wusstest du, dass…

…das Glühwürmchen gar kein Wurm, sondern ein Käfer ist? Es leuchtet, damit es einen Partner findet. Die Weibchen mancher räuberischer Arten legen artfremde Männchen  rein, indem sie ihnen „falsche“ Leuchtsignale geben. Die Männchen kommen herbei geschwirrt und werden von dem Weibchen dann aufgefressen.

© I, Botaurus stellaris, CC BY-SA 3.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=2523425

Der Waldbock

Kennzeichen: schwarz, Fühler sind für einen Bockkäfer kurz

Größe: 12-24 Millimeter lang

Lebenserwartung: etwa 3 Wochen

Lebensraum: Kiefernwälder, meist auf Lichtungen

Feinde: Insektenfresser wie Vögel

Ernährung: die Larven ernähren sich von Holz von abgestorbenen Kiefern, seltener von Fichte, Tanne und Lärche

Wusstest du, dass…

…der ausgewachsene Bockkäfer keine Nahrung zu sich nimmt? In seiner kurzen Lebenszeit zieht er seine Energie aus einem Reservefettkörper. Übrigens: die Entwicklung der Larven dauert zwei bis drei Jahre!

Pfeileule
© Olaf Leillinger via Wikimedia Commons CC BY-SA 2.5

Die Pfeileule

Größe: 37 – 44 Millimeter Flügelspannweite

Lebensraum: an den Rändern von Misch- und Laubwäldern, Park, Garten, in den Alpen bis 1600 Meter

Besonderheiten: Die Falter fliegen von Mai bis August. Die Raupen findet man von Juli bis Oktober. Die Puppen überwintern.

Feinde: Insektenfresser wie Vögel

Ernährung: Futterpflanzen der Raupen: Laubgehölze, z. B. Weide, Pappel, Erle, Linde, Hasel, Schlehe, Obstbäume

Wusstest du, dass…

…die Pfeileule nachtaktiv ist? Du kannst sie aber leicht durch künstliches Licht oder Köder anlocken.

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